Friedhelm

Grundmann

Kirchen von

Friedhelm Grundmann

Aumühle | Bismarck-Gedächtnis-Kirche

Schon bei meinen Kirchen hieß es immer: ‘Das ist das Zelt, das Schifflein Christi’. Ich habe dann nur geantwortet: ‘Es könnte auch ein Fisch sein. Vielleicht eine Flunder?’
Friedhelm Grundmann über Deutungsversuche zu seinen Kirchenbauten (Interview 2014)

Friedhelm Grundmann wurde 24. April 1925 im schlesischen Bad Warmbrunn als Sohn des Kunsthistorikers und Denkmalpflegers Günther Grundmann geboren. 1932 zog die Familie nach Breslau. Hier wuchs er wie selbstverständlich mit den – z. B. für die Werkbundausstellung von 1929 entstandenen – Zeugnissen des Neuen Bauens auf. Als weiteren Einfluss nannte Grundmann später rückblickend die betonplastische Formensprache Le Corbusiers.

Nach seinem, durch den Krieg unterbrochenen, Architekturstudium in Breslau und München war Grundmann bis 1956 im Hamburger Büro von Werner Kallmorgen tätig. Anschließend arbeitete er von Hamburg aus selbständig in verschiedenen Partnerschaften: mit Horst Sandtmann, Friedhelm Zeuner, Otto E. Rehder und zuletzt Mathias Hein. Über die Jahrzehnte entwickelte er viele Projekte gemeinsam mit dem Bildhauer Hans Kock und dem Statiker Stefan Polónyi. Am 27. Oktober 2015 verstarb Friedhelm Grundmann in Hamburg im Alter von 90 Jahren.

Bekannt wurde Grundmann durch seine modernen Kirchenbauten. Unter ihnen finden sich die kubische, heute von einer griechisch-orthodoxen Gemeinden genutzte Simeonskirche (1965) ebenso wie das kunterbunte Gemeindezentrum Mümmelmannsberg (1976). Daneben verwirklichte er zahlreiche U-Bahn-Projekte: vom Kuppelbau „Lübecker Straße“ (1961) bis zur Ergänzung des Bahnhofs „Wandsbek Markt“ (2005). Grundmann lehrte in Hamburg, war Mitglied u. a. im Hamburger Denkmalrat und im Arbeitsausschuss des Evangelischen Kirchbautags.

Text: Dr. Karin Berkemann, Frankfurt am Main/Greifswald

Literatur (Auswahl)