Meinhard von

Gerkan

Kirchen von

Meinhard von Gerkan

Körner | Christus-Pavillon im Kloster Volkenroda

Ich wollte ganz entschieden und ohne zu zögern eine Kirche bauen.

– Meinhard von Gerkan zum Christus-Pavillon im Gespräch mit Horst Schwebel (Geometrie der Stille, 2002).

Meinhard von Gerkan wurde am 3. Januar 1935 in Riga geboren. Diplomiert an der TU Braunschweig, ist er seit 1965 mit Volkwin Marg als freiberuflicher Architekt in Hamburg tätig (gmp – Architekten von Gerkan, Marg und Partner). Von 1974 bis 2002 lehrte er außerdem als ordentlicher Professor an der TU Braunschweig. Lang ist die Liste weiterer Tätigkeiten (wie Gastprofessuren im Ausland), verschiedener Berufungen sowie zahlloser Preise und Auszeichnungen.

Mit weltweiten Projekten gehören von Gerkan, Marg und Partner zu den Planern, die maßgeblich die Gegenwartsarchitektur beeinflussen. Hierbei stehen nicht nur Nutzer oder funktionelle Ansprüche im Vordergrund, sondern auch ästhetische Anforderungen an ein Gebäude, ein Ensemble oder eine Stadt. Zu nennen sind zahlreiche national wie international bekannte Architekturen zwischen Verkehr, Büro und Verwaltung, Hotel und Einkauf, Wohnen, Kultur, Sport und Messe – so etwa der Flughafen Berlin-Tegel, die Neue Messe Leipzig, die EXPO-Plaza in Hannover, der neue Berliner Hauptbahnhof oder der Umbau des dortigen Olympiastadions.

„Die Verbindung zum kirchlichen Bauen erfolgte vor allem über die Errichtung des Christus-Pavillons auf der EXPO 2000, bei dem Meinhard von Gerkan beispielhaft vorführte, wie Religion in einem säkularen Kontext glaubwürdig zum Ausdruck gebracht werden kann“, schrieb Horst Schwebel anlässlich der Verleihung der Ehrendoktorwürde an von Gerkan durch den Fachbereich Evangelische Theologie an der Philipps-Universität Marburg im Jahr 2002. Seither hat das Büro „gmp“ weitere Bauaufgaben im kirchlichen Bereich übernommen – wie die Errichtung einer Kirche in Peking (China), von Kapellen im Berliner Olympiastadion und im Predigerseminar der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (Hofgeismar), oder des landeskirchlichen Archivs der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern (Nürnberg).

Meinhard von Gerkan starb am 30. November 2022 in Hamburg.

Text: Dr. Matthias Ludwig, Schweinfurt

Literatur (Auswahl)

  • Internetpräsenz der Architekten: www.gmp-architekten.de.
  • Meinhard von Gerkan: Geometrie der Stille, Katalog, 20. Oktober bis 24. November 2002, Universitätsmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, Marburg, Darmstadt 2002.
  • Horst Schwebel (Hg.): Über das Erhabene im Kirchenbau. Phönix-Symposium des Instituts für Kirchenbau und kirchliche Kunst der Gegenwart (Ästhetik – Theologie – Liturgik 37), Münster 2004.